Bahnhöfe

Man findet sie auf der ganzen Welt, es gibt sie in groß und klein, in alt und neu, in hässlich und schön: Bahnhöfe! Zum Thema „Eisenbahn“ gibt es sehr viele Post- und Ansichtskarten. Bahnhöfe sind in diesem Zusammenhang ein besonders großes, interessantes und sehr umfangreiches Sammelgebiet. Unter Bahnhöfen versteht man Betriebsstellen und Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, ausweichen, wenden dürfen und Reisende die Züge besteigen oder verlassen. Aber es gibt auch Güter-, Betriebs-, Fähr-, Rangier- und Spurwechselbahnhöfe.

 

Die Bahnhöfe werden nach ihrer Nutzung und nach der Grundrissform unterschieden. So gibt es u. a. Kopfbahnhöfe, Durchgangs- und Knotenbahnhöfe, die für den Betrieb einer Eisenbahn notwendig sind. Die Geschichte der Bahnhöfe beginnt mit der Geschichte der Eisenbahn in England. Eine erste Strecke dieser „Stockton and Darlington Railway“ wurde am 27. September 1825 mit der Fahrt der Lokomotive „Nr. 1“ eröffnet. Auf einer Länge von neun Meilen kam diese bekannte von Stephenson gebaute Lokomotive zum Einsatz.

 

Mit der Eröffnung der Ludwigs-Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth begann am 07. Dezember 1835 in Deutschland das Eisenbahnzeitalter. Die erste ausschließlich dampfbetriebene deutsche Eisenbahn war die 1837 eröffnete Strecke Leipzig - Althen der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn. Die ganze Strecke Leipzig - Dresden feierte am 7. April 1839 nach den Plänen von Friedrich List ihre Einweihung. In den folgenden Jahren wurde systematisch die Grundlage für das heutige Streckennetz und deren Anlagen geschaffen. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs war der repräsentativste und gegenüber der Öffentlichkeit und den Reisenden der publikumswirksamste Ort für die Selbstdarstellung der Eisenbahngesellschaften. Deshalb gibt es von fast jedem Bahnhof Ansichtskarten. Die Eisenbahn symbolisierte in dieser Zeit den Fortschritt und war verbunden mit einem großen wirtschaftlichen Aufschwung. Deshalb wurden dort, wo eine größere Öffentlichkeit zu erwarten war, in der zweiten Phase des Bahnhofsbaus (ca. 1850-1880) hoch repräsentative Empfangsgebäude geschaffen.

 

Aber auch die Empfangsgebäude der Provinzbahnhöfe erfuhren eine aufwendige Gestaltung, denn die Bahnhöfe waren und sind das Aushängeschild eines jeden Ortes. Bei Neubauten oder Sanierungen werden die Empfangsgebäude den heutigen Anforderungen angepasst und immer größere Verkaufsflächen geschaffen. Die Schließung von Bahnhöfen an nicht mehr genutzten Strecken führte zum Verfall der Gebäude. Das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude in Deutschland ist der 1838 errichtete Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim. Der Leipziger Hauptbahnhof, ehemals als Bayerischer Bahnhof 1842 erbaut, ist er der älteste Kopfbahnhof Deutschlands und mit 83.640 Quadratmeter flächenmäßig der größte. In Deutschland gab es einmal über 5.300 Bahnhöfe. Der am meisten genutzte Bahnhof der Welt ist der Pendlerbahnhof Shinjuku in Tokio, mit täglich bis zu vier Millionen Passagieren.

 

Sammelmöglichkeiten bei den Karten gibt es viele - die Bahnhöfe bestimmter Strecken, Länder oder auch Zeitepochen. Von den großen Bahnhöfen gibt es sehr viele Karten, von den kleineren Bahnhofsanlagen ist es oftmals sehr schwer, Karten für eine Sammlung zu bekommen.